Riesenjubel an der Hafenstraße: Der Traditionsverein Rot-Weiss Essen kehrt nach 14 Jahren in den Profifußball zurück. In einem „Herzschlagfinale“ in der Regionalliga West machte der Deutsche Meister von 1955 und DFB-Pokalsieger von 1953 am 38. und letzten Spieltag durch einen 2:0 (1:0)-Heimsieg gegen Rot Weiss Ahlen vor 16.650 Zuschauer*innen den Gewinn der Meisterschaft und damit auch den Aufstieg in die 3. Liga perfekt. Cedric Harenbrock (28.) und Simon Engelmann (60.) mit seinem 24. Saisontreffer machten alles klar.

Die Essener, die im Vergleich zum Verfolger SC Preußen Münster nur mit dem minimalen Vorteil der um zwei Treffer besseren Tordifferenz und der mehr erzielten Tore in das Fernduell beim Saisonfinale gestartet waren, beendeten die Spielzeit 2021/2022 schließlich mit drei Treffern Vorsprung vor dem punktgleichen Konkurrenten aus Münster (jeweils 87 Zähler).

Dem SC Preußen reichte auch das 2:1 (0:1) gegen die U 21 des 1. FC Köln vor 14.300 Besucher*innen im ausverkauften Stadion an der Hammer Straße nicht mehr, um noch auf Platz eins zu springen. Die Gäste aus der Domstadt waren dabei durch Joshua Schwirten (38.) 1:0 in Führung gegangen. Thorben Deters (49.) und Marcel Hoffmeier (73.) wendeten das Blatt.

Rot-Weiss Essen schaffte den Aufstieg aus der Regionalliga West im elften Anlauf und wird damit in der kommenden Saison zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in der eingleisigen 3. Liga an den Start gehen. Nach dem Abpfiff gab es an der Hafenstraße kein Halten mehr, viele Fans stürmten den Rasen. Der SC Preußen Münster, der 2020 aus der dritthöchsten deutschen Spielklasse abgestiegen war, verpasste trotz des Sieges zum Saisonabschluss die erhoffte Rückkehr.

ENGELMANN IST TORSCHÜTZENKÖNIG

„Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team, das in einer wilden Saison sämtliche Widerstände überwunden hat“, sagte RWE-Torjäger Simon Engelmann, der zum vierten Mal hintereinander Torschützenkönig in der Regionalliga West wurde, aber zum ersten Mal den Aufstieg feiern durfte, im Gespräch mit FUSSBALL.DE. Das Meister-Shirt („Liga drei – Essen ist dabei“) hatte er da schon übergestreift.

„Erst mit dem Abpfiff war ich mir sicher, dass wir es geschafft haben“, meinte RWE-Sportdirektor und Interims-Teamchef Jörn Nowak: „Da ist der gesamte Druck abgefallen.“

1:5 BESIEGELT BONNS ABSTIEG

Als fünfter Absteiger nach dem VfB Homberg, dem KFC Uerdingen 05, den Sportfreunden Lotte und dem FC Wegberg-Beeck steht der Bonner SC fest. Nach der 1:5 (1:2)-Heimniederlage gegen Rot-Weiß Oberhausen müssen die Rheinländer in der nächsten Saison in der Mittelrheinliga einen Neuanfang starten.

Dabei hatte die Partie für den BSC noch gut begonnen. Serhat Semih Güler (6.) traf zur frühen 1:0-Führung. Noch vor der Pause sorgte jedoch ein Doppelschlag durch Tore von Tim Stappmann (42.) und Anton Heinz (44.) für die Wende. In der zweiten Halbzeit bauten Kapitän Jerome Propheter (49.), Nico Buckmaier (62.) und Pierre Fassnacht (65.) den Vorsprung weiter aus und sicherten RWO durch den 22. Saisonsieg zumindest Platz vier.

Die U 23 von Borussia Mönchengladbach, die vor dem Saisonfinale noch gefährdet war, brachte sich durch das 0:0 im rheinischen Duell bei der zweiten Mannschaft von Fortuna Düsseldorf aus eigener Kraft in Sicherheit. Im Düsseldorfer Paul-Janes-Stadion am Flinger Broich sorgten 1995 Zuschauer*innen für eine ansprechende Kulisse und verabschiedeten Fortuna-Routinier und Ex-Profi Oliver Fink (39), der seine aktive Laufbahn beendet und künftig im Nachwuchsleistungszentrum der Landeshauptstädter arbeiten wird.

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